MINT-Stimmen - Landschaftsökologie

"Landschaftsökologie hat landesweit einen sehr guten Ruf."

Was ist Biodiversität und Ökologie, Landschaftsökologie und Naturschutz genau? Welche Fächer umfasst das?

Landschaftsökologie umfasst einerseits das Gebiet der Biologie, also zum Beispiel die Botanik, die Zoologie und die Ökologie, andererseits die Geografie, wo man sich Fragen stellt, wie zum Beispiel die Landwirtschaft entstanden ist oder Klima entsteht. Außerdem befasst es sich mit der Wirtschaftswissenschaft und Ökonomie (Was kostet Naturschutz?), sowie ethischen und philosophischen Fragen (Warum muss die Natur geschützt werden? Welchen ethischen Wert hat eine Art? usw.).

Was gefällt dir an diesem Fach?

Mir gefällt, dass es so facettenreich ist, da es so viele verschiedene Fachrichtungen beinhaltet. Die Biologie ist mein Lieblingsfach, aber ich finde es auch spannend, dass es einen Überblick über verschiedene Fächer verschafft.

Wie ist dein Studium aufgebaut? Eher aus theoretischen oder praktischen Dingen?

Um praktisch aktiv werden zu können, müssen wir die Theorie beherrschen. Bei Exkursioen schauen wir uns bestimmte Pflanzen- und Tierarten an und bestimmen diese. Im Labor arbeiten wir mit präparierten Tieren. Daher besteht ein Mischverhältnis zwischen theoretischen und praktischen Dingen.

Wie lange dauert das Studium?

Die Regelstudienzeit für Landschaftsökologie beträgt drei Jahre, also sechs Semester. Viele machen aber zwischendurch noch Praktika und brauchen somit ein bis zwei Semester länger.

Wie viel Zeit brauchst du zum Lernen und wie oft schreibt ihr Prüfungen?

Prüfungstechnisch ist das Fach sehr aufwendig, aber es gibt auch Semester mit weniger Klausuren. Außerdem hängt es vom Lerntyp ab, wie viel man lernen muss. Bei mir ging das Lernen relativ schnell, weswegen ich nicht so viel machen musste.

Was willst du nach dem Studium machen?

Das ist gar nicht so einfahch, aber ich will möglicherweise noch promovieren, da das vorteilhaft für Ökologen ist. Aber so ganz genau weiß ich das noch nicht.

Wie bist du darauf gekommen, in Greifswald zu studieren?

Ich komme aus Schwerin und wollte im näheren Umfeld bleiben. Greifswald hat mich schließlich überzeugt, da die Stadt nicht so riesig ist, am Wasser liegt und das Verhältnis von Studierenden und Professoren und Professorinnen gut ist. Außerdem habe ich Freunde, die hier studiert haben.

Welchen Ruf hat das Studium der Landschäftsökologie in Greifswald?

Es hat wegen der Professoren deutschlandweit einen sehr guten Ruf, da zum Beispiel Professor Succow die Nationalparks in Mecklenburg-Vorpommern mitbegründet hat.

Studieren eher Frauen oder Männer Landschaftsökologie?

Es studieren mehr Frauen als Männer Landschaftsökologie, was in biologischen Fächern nicht unüblich ist.

Was macht ihr bei euren Exkursionen? Wo geht ihr hin und gibt es die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen?

Im Bachelorstudium war es freiwillig, ob man ins Ausland gehen will oder nicht. Es wäre zum Beispiel möglich gewesen, botanische Exkursionen nach Äthiopien oder eine zoologische Exkursion nach Costa Rica zu unternehmen. Außerdem machen wir deutschlandweite Lehrfahrten, wie zum Beispiel in die Alpen, aber auch in die Umgebung von Greifswald (Ryckwiesen). Dort gucken wir uns die Artenzusammensetzung an, also was für Pflanzen dort wachsen und welche Tiere dort leben.

Wie viel Freizeit hast du außerhalb deines Studiums?

Ich habe relativ viel Freiziet, zumal das Verhältnis zwischen Studium und Freizeit relativ gut ist. Ich mache außerdem noch viel Sport in Greifswald, beispielsweise spiele ich Volleyball oder gehe gern Angeln.

Wie finanzierst du dein Studium?

Einerseits über den Sport, da ich ja selber Kurse gebe, andererseits arbeite ich noch bei einem Professor und mache dort Recherchearbeiten. Teilweise bekomme ich noch ein bisschen Untertützung von meinen Eltern.

Das Interview wurde 2013 im Rahmen einer Projektarbeit von einem Schüler des Alexander-von-Humbold-Gymnasiums Greifswald geführt.