Zucker aus dem Meer

Mehrfachzucker, auch Polysaccharide genannt, sind die chemisch komplexesten Makromoleküle in der Natur. Sie bestehen aus verschieden verknüpften Zuckermolekülen, die mit einer Vielzahl weiterer funktioneller Gruppen verwoben sind. Meeresalgen produzieren viele verschiedene Arten dieser komplexen Zuckerverbindungen. Algenbiomasse kann zu mehr als 50 Prozent aus Mehrfachzuckern bestehen. Damit der Zucker aus Algen in Zukunft biotechnologisch genutzt werden kann, müssen neue enzymatische Verfahren geschaffen werden. Die Werkzeuge für diese Verfahren liefern Zucker abbauende marine Bakterien, die während Algenblüten im Meerwasser in hoher Zahl zu finden sind. Marine Bakterien, die auf die Zersetzung von Algenzuckern spezialisiert sind, weisen eine bemerkenswerte Vielfalt an kohlenhydrataktiven Enzymen auf. Diese Enzyme sind nötig, damit Bakterien im Team die komplexen Algenzucker verwerten können. Diese Abbauwege werden durch aufeinander abgestimmte Enzymkaskaden vermittelt, an denen an der Universität Greifswald mit Partnern in Bremen im Rahmen der Forschungsgruppe POMPU (FOR 2406) sowie im Rahmen der BMBF Initiativen Plant3 sowie BaMS gearbeitet wird.
Weiterführende Literatur
- Artikel „Zucker aus dem Meer“ im Campus 1456 Magazin der Uni Greifswald, Nr. 13/April 2020, S. 12
- Reisky L, Préchoux A, Zühlke MK et al. (2019): A marine bacterial enzymatic cascade degrades the algal polysaccharide ulvan. in Nat Chem Biol., 15: 803–812.
- Sichert A, Corzett CH, Schechter MS et al. (2020): Verrucomicrobia use hundreds of enzymes to digest the algal polysaccharide fucoidan. in Nat Microbiol., 5: 1026-1039.
„Unter Dr. Galls leeren Schädeln aber stand das Gemälde sehr schlecht". Über die Bedeutung von Ausstellungen in Kunsthandlungen, Privaträumen und Akademien im frühen 19. Jahrhundert
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